čtvrtek 29. září 2022

Was sagt uns die graue Färbung auf dem Belag?

 Was sagt uns die graue Färbung des Belags?

 

Die graue Färbung des Belags sagt uns, dass etwas mit dem Belag nicht in Ordnung ist. Die graue Färbung sagt uns – ähnlich wie eine gelbe Kontrolllampe im Auto, dass wenn wir nichts tun, ein größeres Problem unausweichlich kommt.

 

Was sollten wir also tun?

 

In vielen Artikeln zum Thema „Ski-Wachsen“ wird die graue Färbung des Belags auf die sog. Oxidschicht auf der Oberfläche des Belags zurückgeführt. An dieser Stelle müssen wir noch hinzufügen, dass diese Oxidschicht auch auf der Oberfläche von transparenten Belägen entsteht, auf diesen ist die Oxidschicht jedoch nicht grau, sondern weiß und aus diesem Grund nicht sichtbar oder nur sehr schlecht sichtbar. Das Fazit: die Oxidschicht entsteht auf schwarzen sowie transparenten Belägen, auf den schwarzen ist diese jedoch einfacher zu sehen, da die graue Färbung auf dem schwarzen Untergrund gleich auffällt, wogegen die weiße Färbung auf dem transparenten Hintergrund mehr oder weniger verschwindet.  

 

Kommen wir jedoch zum Thema der Oxidschicht an sich zurück. In den meisten Artikeln wird empfohlen, diese Oxidschicht mit einer Stahlbürste vor dem Wachsen zu beseitigen, wobei die Stahlbürste mit kurzen steifen Borsten zum Einsatz kommen soll.

 

Ist dies richtig? Oder besteht eher ein Risiko einer weiteren Beschädigung des Belags?

 

Wenn wir auf diese Fragen eine verlässliche Antwort finden möchten, müssen wir zuerst eine weitere Frage stellen: Wieso eine weitere Beschädigung? Nehmen wir an, dass die graue Färbung auf der Oberfläche des Belags keine Oxidschicht ist. Warum?

 

Wenn die graue Färbung auf der Oberfläche des Belags keine Oxidschicht ist, die mit der Stahlbürste vor dem Wachsen zu beseitigen ist, was ist es denn? Wir nehmen an, dass diese graue Färbung auf der Oberfläche des Belags auf Veränderungen im Inneren des Belags zurückzuführen ist, die infolge eines langfristigen Kontakts des Belags mit Wasserfilm mit enormem chemischem Potenzial entstanden sind. Das chemische Potenzial des Wasserfilms entsteht so, dass die Reibleistungsdichte, die der Ski beim Gleiten auf Wasserfilm erzeugt, dafür ausreicht, um Wasser zu spalten. Damit entsteht H+ und OH-, also Stoffe mit einem enormen chemischen Potenzial.

 

Wenn der Ski gewachsen ist, greifen H+ und OH- zuerst das Gleitwachs an und lösen es langsam auf. Wenn der Ski jedoch nicht gewachsen ist oder wenn eine längere Strecke mit dem gewachsenen Ski zurückgelegt wurde, bei der die ganze Gleitschicht aufgelöst wurde, dann beginnen H+ und OH- auch das Basismaterial des Belags, also UHMWPE anzugreifen. Was passiert auf chemischer Ebene zwischen UHMWPE und H+ und OH-?

 

Der Verlust des Wachses und die anschließenden Änderungen im Inneren des Belags werden auf der Oberfläche durch graue Färbung des Belags mit Graphit-Zusatz deutlich. Wie jedoch bereits oben angedeutet ist die graue Färbung als eine Art Warnung zu verstehen, die selber jedoch schon praktische Konsequenzen hat. Die erste Konsequenz ist, dass Schnee mit geeigneten Eigenschaften (z.B. neuer feuchter Schnee mit eckigen deutlichen Kristallen) beginnt auch in den sog. Gleitzonen zu kleben. Dieses Kleben oder Anhaften kann unterschiedlich stark sein, der anhaftende Schnee kann immer noch relativ einfach vom Belag entfernt werden (mit Hand oder Hin- und Herbewegen des Skis an der Stelle). 

 

Wird jedoch diese gelbe Kontrollleute nicht beachtet, kommt es früher oder später zum Stillstand – im wahren Sinne des Wortes. An den Stellen, wo vor einigen Kilometern noch Schnee nur geklebt hat, haben sich inzwischen kleine „Eisinseln“ gebildet, die schon richtig bremsen. Wird weitergefahren, vergrößern sich diese „Eisinseln“ zu größeren „Eisflecken“, die das Weiterfahren bald unmöglich machen. 

 

Hier helfen weder Wachsentferner noch Bürsten, da die Eisbildung auf Veränderungen im Inneren des Belags infolge eines langfristigen Kontakts des Belags mit Wasserfilm, der beim Fahren in H+ und OH- gespalten wurde.

 

Was hilft also? Bei Beantwortung dieser Frage müssen wir zwischen der ersten Hilfe und Nachbehandlung unterscheiden.

 

Erste Hilfe

Skier warm machen. Es reicht aus, die Skier in die warme Stube einer Berghütte mitzunehmen. Wenn die Suppe aufgegessen ist, sollten die Eisbildungen im Inneren des Belags auftauen. Bevor sich neues Eis bildet, sollte der Ski wieder gut fahren. Es hält jedoch nicht lange.

 

Nachbehandlung

Wenn unsere Annahmen richtig sind, hilft kein Wachsentferner und eine Stahl-Bürste würde die Lage nur verschlechtern, im schlimmsten Fall den Ski dauerhaft beschädigen. Der Belag wurde grau, Schnee hat darauf geklebt und Eis hat sich drinnen gebildet, da das Basismaterial UHMWPE zuerst die schützende Wachsschicht verloren hat und nachher durch H+ und OH- angegriffen wurde, bis es „ausgetrocknet“ und „rau“ wie die Haut nach einem heufigen Händewaschen geworden ist. Abhilfe ist also ganz einfach: der Ski muss möglichst schnell – wenn möglich – mit einem weichen Wachs gewachsen werden.

 

Fazit

Graue Färbung auf schwarzem Belag ist eine Warnung, die beachtet werden sollte. Wird diese Warnung nicht beachtet, wird das Gleiten des Skis durch Eisbildungen verhindert. Graue Färbung ist also keine Oxidschicht und sollte also nicht mit Stahl-Bürste vor dem Wachsen beseitigt werden. Ganz im Gegenteil: Belag mit grauer Färbung sollte mit weichem Wachs gewachsen werden. Das Wachs funktioniert nämlich als Schutz gegen Angriffe von H+ und OH-, die beim Gleiten durch Spalten des Wasserfilm gebildet werden. Bei transparenten Belägen gibt es diese Warnung leider nicht. Der Belag muss auf Ausgetrocknet-Sein geprüft werden.

 

Paradox

Bei kleineren Kindern, die normalerweise Skier mit Fell brauchen, da ihnen die Bewegung auf Skier noch schwerfällt, kann die Phase, wo der Schnee auf der Oberfläche des Belags klebt, auch positiv genutzt werden. Der Ski ist dann für die Kinder einfacher zu kontrollieren und braucht fast kein Fell. Das Ausgetrocknet-Sein des Belags sollte jedoch nicht in die zweite Phase übergehen, wo sich Eisinseln bilden.

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