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čtvrtek 26. ledna 2023

Was bring uns eine zu enge Zusammenarbeit mit den Wachsherstellern und was nimmt uns diese weg?

Was bringt uns eine enge Zusammenarbeit mit den Wachsherstellern und was nimmt uns diese weg?

 

Jedem, wer egal was mit dem Präparieren von Ski zu tun hat, ist bewusst, dass ohne eine enge Zusammenarbeit mit den Wachsherstellern kein einziges Paar von Ski gewachsen werden kann. Das Präparieren von Renn-Ski ist so komplex geworden, dass die Forschung, Entwicklung und das Testen von Wachsen und dem dazugehörigen Zubehör, die von den Wachsherstellern unternommen wird, für einen präzis gewachsenen Ski unabdingbar ist. Von diesem enormen Aufwand an Geld und Ressourcen profitiert also nicht nur der Leistungssportler, der in der nächsten Saison wieder um ein paar Sekunden schneller sein kann, sondern auch der Hobby-Sportler und Tourist, die vielleicht weniger Probleme mit klebendem Schnee in der Steig- sowie Gleitzone haben.

 

Es ist relativ übersichtlich, was die Forschung, Entwicklung, Testen, was der enorme Aufwand an Geld und Ressource uns – Nutzern oder Sportlern – bringt. Ähnlich übersichtlich ist die Antwort auf die Frage, was der enorme Aufwand den Wachsherstellern bringt: neue und bessere Produkte, Vorsprung durch Technik, mehr Prestige, höhere Verkaufszahlen, bessere Gewinnspannen, mehr Geld… Wer klug investiert, kann besser verdienen!

 

Es entsteht also eine WIN-WIN Situation, von der eigentlich alle profitieren. Ist jedoch dieser – auf der Oberfläche – harmonische Eindruck auch wahr oder trügt er nur? Damit wir diese Frage beantworten können, müssen wir uns zuerst eine andere Frage stellen, und zwar: Sind die Ziele von den Wachsherstellern identisch oder mindestens im Einklang mit den Zielen der Sportler aller Art?

 

Die Antworten auf diese Fragen werden – befürchte ich – leider nicht so übersichtlich. Genug jedoch mit allgemeinen Aussagen. Ich fange mit einer Geschichte aus meiner Jugend an. Ich komme aus einem ehemaligen kommunistischen Land. Es ist zwar verwunderlich, aber auch hier wurden noch in der Zeit von Sozialismus Wachse und Zubehör von einem führenden Hersteller vertrieben. Ich war damals so 14 Jahre alt und mein Onkel war ein wichtiger Funktionär in einer Trainingsorganisation für junge Leistungssportler. Ich kann mich wie heute daran erinnern, wie bei jedem wichtigen Wettkampf der lokale Handelsvertreter von diesem führenden Hersteller aus Prag in seinem fetten Mercedes kam und kleine und größere Geschenke verteilte. Die Geschenke waren abgestuft, abhängig davon, wie hoch oder niedrig man in der Struktur der sozialistischen Organisation für Leistungssportler war. Die ganz niedrigen Funktionäre haben das bekannte  BE Steigwachs gekriegt, die ganz großen Tiere mussten dagegen in einer dunklen Ecke auf dem Parkplatz den Kofferraum des neuen LADAs aufmachen, weil in die Hosentasche die Geschenke nicht reingepasst hätten.

 

Wer denkt, dass die westliche Firma damals die armen Sportler im Osten mindestens auf diese Art und Weise unterstützen wollte, trifft daneben. Die Leistungssportler waren ein Schaukasten von sozialistischen Ländern und wurden auch dementsprechend unterstützt. Mein Onkel hatte für Wachse und Zubehör so ein Budget, von dem man heute nur träumen kann. Und genau auf dieses reiche Budget kann wohl auch der lokale Vertreter des führenden Herstellers abgezielt haben. Der Spruch „Wer klug investiert, kann besser verdienen!“ wäre auch hier zutreffend.

Wer denkt, dass diese Praktiken zusammen mit dem Sozialismus ausgestorben sind, täuscht sich leider wieder. Es sieht so aus, dass nur die Kulissen angepasst wurden. Anstelle einer dunklen Ecke auf dem verlassenen Parkplatz, wo Wachse, Bürsten, Bügeleisen, Handschuhe, Jacken, Mützen, Stöcke und ähnliches aus dem Kofferraum des fetten Mercedes in den Kofferraum des nagelneuen LADAs überladen wurden, kann es wohl Schulungen, Seminare, Vorstellungen von neuen Produkten in den sonnigen Skizentren in den schönsten Ecken Europas und Amerikas geben, wo man schon einige Tage früher wegen der anstrengenden Anreise ankommen muss und wo man noch ein paar Tage länger bleiben muss, um sich von dem anstrengenden zweistündigen Vorstellungsprogramm des neuen Gleitwachses zu erholen, natürlich mit allen Familienmitgliedern, man will sich von seinen nächsten doch für so eine lange Zeit nicht trennen! Da das neue Wachs noch ausreichend unter unterschiedlichen Bedingungen getestet werden muss, kriegt jeder Schulungsteilnehmer noch ein paar Packungen mit nach Hause.

 

Welche Konsequenzen hat diese enge Einbindung von Service-Technikern in die Forschungs- und Testprogramme von Wachsherstellern, wie die heutigen Praktiken genannt werden. Leider fatale und – befürchte ich – noch schlimmere als damals in den Zeiten von Sozialismus. Wieso? Ich fange wieder mit einer persönlichen Erfahrung an. Konkrete Beispiele sind immer anschaulicher als allgemeine Aussagen. Vor einer Zeit habe ich eine Umfrage zum Thema „Verbot von Fluor-Wachsen“ im Internet gelesen. Gefragt wurden die besten tschechischen Service-Techniker, lauter Chefs von nationalen Service-Teams, einige davon auch in nationalen Service-Teams in anderen westlichen Ländern tätig. Das Fatale in den Aussagen von den angesprochenen Fachleuten war nicht die Inkompetenz und mangelnde Kenntnis der sinnvollen Anwendung von Fluorwachsen und deren Interaktion mit dem Schnee, sondern die hundertprozentige Übereinstimmung der Aussagen von führenden Fachleuten mit den Angaben in den Anleitungen von Wachsherstellern. Auch die führenden Fachleute / Service-Techniker wiederholen 1:1 nur das, was ihnen von den Wachsherstellern erzählt wurde. Keiner prüft nach, ob es sinnvoll, zweckmäßig, richtig, gut ist… Und das ist das Fatale! Den Wachsherstellern ist es durch die enge Einbindung von Service-Technikern in die Forschungs- und Testprogramme und durch diverse Schulungs- und Vorstellungsprogramme zum großen Teil gelungen, das wirkliche Fachwissen zu vertreiben, damit Theorien und Ansätze in den breiten Fachkreisen verbreitet werden können, von denen an erster Stelle wohl die Wachshersteller profitieren und die zu übermäßigem Verbrauch von Gleitwachsen, sinnloser Anwendung von Fluorwachsen und vielen anderen Effekten führen, die Umwelt belasten und Gesundheit von nicht nur Service-Technikern beschädigen.

 

Fazit

Die zu enge Zusammenarbeit mit den Wachsherstellern nimmt uns wohl den eigenen Verstand weg. Wir lassen uns für bissel Gold wie Marionetten führen und es stört uns dabei nicht einmal, dass unsere eigene Gesundheit höchstwahrscheinlich größeren Gewinnen geopfert wird. Mein Onkel hat zwar viele Geschenke angenommen, hat jedoch nie aufgehört, seinen eigenen Verstand zu nutzen. Er wusste noch, was gut und schlecht ist!

čtvrtek 29. září 2022

Wie sinnvoll oder sinnlos ist das Schichen von Gleitwachsen auf dem Belag?

Das Schichten von Gleitwachs

 

Für optimale Gleiteigenschaft werden mindestens drei Wachsschichten benötigt, dies geben die Anleitungen von den meisten Wachsherstellern bei Einsatz von Fluorwachsen an. LF-Wachs als Basis, LH-Wachs als mittlere Verbindungsschicht und reines Fluorwachs als finale Gleitschicht. Nur so können die optimalen Gleiteigenschaften erzielt werden.

 

Für lange Strecken müssen mindestens 6 Schichten von unterschiedlichen Gleitwachsen aufgetragen, eingebügelt und komplett präpariert werden. Dies hört man und liest man in diversen Fachartikeln von Service-Technikern aller Nationen. Oft dauert das Präparieren von Ski auch die ganze Nacht vor einem wichtigen Wettkampf, weil nur einige Wachsschichten im Vorfeld aufgetragen werden können, es sind eigentlich nur die Basiswachse, der ganze Rest muss erst kurzfristig vor dem Rennen draufkommen… Solche – berechtigt stolzen – Geschichten und Aussagen hört man fast in jedem Service-Zelt bei jedem wichtigen Wettkampf.

 

Enormer Einsatz von Ressourcen, enormer Aufwand an Geld. Techniker müssen bezahlt werden, inklusive Nachtzuschläge, Unmengen von den besten Wachsen werden für das finale Paar von Ski verbraucht. Geschweige von den ganzen Tests, Proben und Vergleichsvarianten… Warum? Für die bestmöglichen Gleiteigenschaften des finalen Paars von Ski, natürlich. Für die bestmögliche Leistung des Spitzensportlers, selbstverständlich, weil jeder Vorteil zählt…

 

Ist es wirklich so? Ist dies die einzige und volle Wahrheit? An dieser Stelle könnte die Diskussion mit Spinoza, Schiller und Hegel begonnen werden, was die einzige oder objektive Wahrheit sei, die es wahrscheinlich gar nicht gibt, da jede Wahrheit von der Perzeption, Erfahrung, Beschaffenheit usw. des Wahrnehmers mit-gestaltet wird… Dies wollen wir jedoch nicht tun, da wir nur Techniker sind und die Welt der absoluten Wahrheiten für uns zu weit entfernt liegt und zu fremd ist. Wir befassen uns lieber nur mit unserem technischen Kleinkram.

 

Sicherheitshalber fangen wir gleich am Anfang an. Wir haben einen sauberen Graphit-Belag mit entsprechender Steinschliff-Struktur und ohne graue Färbung. Nun wird der Nano-Flokati-Teppich mit einer Messing-Bürste erzeugt, vom Belag diverse Kleinpartikeln weggewischt und das erste Gleitwachs aufgetragen, sagen wir, dass im festen Zustand bei Raumtemperatur aufgerieben. Das erste Gleitwachs wird mit entsprechender Temperatur eingebügelt. Hier machen wir unseren ersten Halt.

 

Wir nehmen an, dass nach dem Einbügeln des Gleitwachses die Basis für die sog. Gleitschicht entsteht. Durch Wärme des Bügeleisens werden die Moleküle des Gleitwachses beweglich und siedeln sich unter den aus molekularen Ketten gebildeten Fäden des Nano-Flokati-Teppichs an. Auf diese Art und Weise verbindet sich das Material des Belags (UHMWPE) mit dem Gleitwachs zu einer Gleitschicht, die aus molekularen Ketten oder Fäden von UHMWPE einerseits und aus Molekülen des Gleitwachses andererseits gebildet ist. Nach dem Einbügeln reden wir nur von einer Basis für die Gleitschicht, da ohne eine weitere Nachbehandlung diese Verbindung aus UHMWPE und Gleitwachs noch lange nicht zum Gleiten geeignet ist. Wichtig ist jedoch, dass eine innige Verbindung aus UHMWPE und Gleitwachs auf molekularer Ebene entstanden ist.

 

Durch die weitere Nachbehandlung dieser Verbindung aus UHMWPE und Gleitwachs entsteht die Gleitschicht. Zuerst wird das überschüssige Wachs von der Rinne und flächigen Bereichen des Belags mit Kunststoff-Klinken beseitigt, nachher wird die zugesetzte Steinschliff-Struktur mit vorsichtigem Bürsten wieder freigelegt, eventuelle manuelle Strukturen ergänzt, dadurch entstandene scharfe Kanten abgestumpft. Final wird die Gleitschicht – als innige Verbindung aus Belag und Gleitwachs – mit Nylon-Bürste poliert.

 

Da ist die! Dies ist also die final polierte Gleitschicht. Aber Quatsch. Was reden wir hier für Unsinn! Dies war doch nur das Basis-Wachs. Die erste Schicht von vielen… Alles klar. Sorry! Wir fahren mit der Präparation von Renn-Ski weiter. Selbstverständlich.

 

Auf den polierten Belag oder auf die polierte Schicht des Basiswachses wird also das nächste Gleitwachs aufgerieben. Also gut. Die freigelegte Steinschliff-Struktur sowie die nachträglich eingedrückte manuelle Struktur werden mit dem aufgeriebenen Wachs wieder zugesetzt. Das muss sein. Anders geht es ja nicht. Das aufgeriebene zweite Gleitwachs – eigentlich das erste Gleitwachs, das erste Wachs war doch die Basis – wird nun eingebügelt. An dieser Stelle müssen wir unseren zweiten Halt machen!

 

Diesen Vorgang – das Einbügeln des zweiten Wachses – müssen wir uns etwas detaillierter anschauen. Was passiert denn nun eigentlich? Wir wissen, dass bei dem Einbügeln des Basiswachses eine innige Verbindung aus UHMWPE und Gleitwachs auf molekularer Ebene entstanden ist. In anderen Worten: die Moleküle des Basiswachses haben sich unter den aus molekularen Ketten gebildeten Fäden des Nano-Flokati-Teppichs angesiedelt. Noch in anderen Worten: die kleineren Moleküle des Basiswachses haben die Freiräume zwischen den molekularen Ketten oder Fäden des Nano-Flokati-Teppichs ausgefüllt.

 

Das ist es! Die Freiräume im Nano-Flokati-Teppich wurden mit Molekülen des Basiswachses ausgefüllt. Was passiert also nun mit den Molekülen des Gleitwachses, die durch die Wärme des Bügeleisens beweglich geworden sind, für die jedoch kaum noch Freiräume im Nano-Flokati-Teppich übriggeblieben sind, da diese bereits mit den Molekülen des Basiswachses ausgefüllt wurden. Schwer zu schätzen. Wir nehmen jedoch an, dass einige Freiräume im Nano-Flokati-Teppich doch noch vorhanden sind und dass einige Moleküle des Basiswachses von den Molekülen des Gleitwachses verdrängt werden.

 

Ergebnis? Ungleichmäßig verteiltes Gemisch aus molekularen Ketten von UHMWPE (Nano-Flokati-Teppich) einerseits und Molekülen von Basiswachs und Gleitwachs andererseits. Welch eine neue tolle Basis für die Gleitschicht, die durch anschließende Nachbehandlung entsteht. Aber Quatsch. Was reden wir hier wieder für einen Unsinn! Dies war doch nur das erste Gleit-Wachs. Es kommen noch das zweite, dritte, vierte und mindestens noch das fünfte Gleitwachs drauf…

 

Ich gebe es auf. Kurz ist das Leben, lang ist die Kunst… 

 

Alles falsch! Wir haben einen wichtigen Schritt weggelassen. Natürlich! Wir haben gleich gedacht, dass so einen Chaos – so einen sinnlosen Brei aus unterschiedlich verteilten Gleitwachsen – kein denkender Mensch machen könnte. Klar, so eine Verschwendung wäre doch nicht möglich!

 

Wir haben ganz und gar vergessen, dass der Nano-Flokati-Teppich nach jeder Schicht erneuert werden muss. Richtig. Das war der Fehler! Nach jeder Schicht, egal ob Basiswachs oder Gleitwachs, egal ob Hydrokarbon-Wachs oder Fluor-Wachs, einfach nach jeder Schicht von Wachs muss der Nano-Flokati-Teppich erneuert / frisch erzeugt werden.

 

Wir haben also die Gleitschicht aus UHMWPE und Basiswachs final mit Nylon-Bürste poliert. Jetzt darf also nicht gleich das erste Gleitwachs aufgetragen werden, sondern die Messing- oder Kupferbürste in die Hand genommen werden und der Nano-Flokati-Teppich erneuert / frisch erzeugt werden. Die Oberfläche des Belags wird bei jeder Bewegung der Bürste mit kleinen Wachspartikeln überdeckt. Auf dem Belag liegen schon Millionen von diesen kleinen weißen Partikeln. Du, Lubor, fragt mich der Kollege: „Werden die zwischen den molekularen Fäden von UHMWPE angesiedelten Moleküle des Basiswachses bei der Erneuerung des Nano-Flokati-Teppichs zufällig nicht mit dabei weggebürstet?“ „Aber Quatsch.“ antworte ich kurz und deutlich. „In der Anleitung schreiben die doch, dass nach jeder Schicht der Nano-Flokati-Teppich erneuert werden muss…“ fahre ich fort. „Und reich mir doch die Roto-Stahl-Bürste! Mit der geht es wesentlich schneller… Wir haben doch nicht mehr die ganze Nacht!“ ergänze ich abschließend.

 

Ende gut, alles gut… Es entsteht eine wahre WIN-WIN Situation. Die Service-Techniker kriegen ihre Mühe bezahlt, auch mit Nachtzuschlägen, Spitzensportler können sich auf den präzis präparierten Ski bei ihrer Spitzenleistung verlassen, Wachshersteller können sich über die Unmengen von verbrauchten erstklassigen Gleitwachsen nur freuen und – wenn die Roto-Stahl-Bürste mit kurzen steifen Borsten zum Einsatz kommt – können auch die Skihersteller schone ein paar Tausend Euro dabei verdienen… Eine wahre WIN-WIN Situation!